Die Sommer in Malta werden durch farbenfrohe und freudvolle Feste belebt, lokal bekannt als „Dorf-Festa“! Jede Stadt und jedes Dorf richtet mindestens eine „Festa“ im Jahr aus und feiert so seinen Schutzheiligen. Die Feiern erstrecken sich über eine gesamte Woche mit einem Höhepunkt am Sonntagabend, wenn das Dorf ein gewaltiges Feuerwerk veranstaltet.
Es ist fast unmöglich, Malta im Sommer zu besuchen ohne die Erfahrung einer „Festa“ zu machen – jede Woche wird eine andere „Festa“ gefeiert und so gibt es genügend Gelegenheiten diese heimische Tradition zu genießen! Das wahrscheinlich populärste aller Feste ist die „Assumption of Our Lady”, örtlich bekannt als „Santa Marija“. Es wird am 15. August in über sieben Ortschaften rund um Malta und Gozo gefeiert.
Feste auf Malta beinhalten viel Arbeit von freiwilligen Helfern des Ortes, die mit der Planung schon Monate im Voraus beginnen. Die Straßen werden mit farbigen Lichterketten, Statuen, Fahnen, verschwenderisch geschmückten Tüchern und farbigen Bannern dekoriert. Das Zentrum bildet daie Pfarrkirche, die während der gesamten zwei Wochen vor dem großen Ereignis strahlend ausgeleuchtet wird. Auch die Häuser werden für das anstehende Fest geschmückt. Manche hängen farbige Lichterketten auf Balkone oder Fassaden. Andere stellen lange Pfosten auf das Dach, oft mit einer leuchtenden Lampe an der Spitze und ziehen bunte Fahnen auf.
Die Feiern beginnen eine Woche vor dem eigentlichen Festtag. Verschiedene Bands besuchen das Dorf jeden Abend, spielen in den Straßen und erwecken das gesamte Dorf zum Leben. Auf Dorfplätzen werden Stände aufgebaut, die Essen, kalte Getränke, Krapfen und traditionelle ‘qubbajd’ – Nougat, verkaufen. Spätabends am Samstag inszenieren die meisten Städte und Dörfer ein Feuerwerk mit Feuerrädern, das ‘ġiġġifogu’, vom Italienischen ‘gioco di fuoco’, was wörtlich übersetzt Spiel des Feuers bedeutet.
Der traditionelle Spielmannszug findet am Sonntag Morgen statt. Jugendliche und Junggebliebene drängen auf die Straßen, üblicherweise in Farben des Heiligen oder des Spielmannszugs, der sie angehören, gekleidet. Manche bemalen sogar ihre Gesichter mit den entsprechenden Farben. Während die Bands in den Dorfstraßen spielen, folgen die Jugendlichen nach, klatschen und singen in der brütenden Sonne, während andere von Balkonen Eimer mit Wasser über sie schütten um sie zu erfrischen.
Am Sonntag Abend zieht eine musikalisch begleitete Prozession mit der Statue des Schutzheiligen durch die Straßen. Menschen kommen von der gesamten Insel in Scharen in den Ort um ihre Verwandten zu besuchen oder einfach an den Feierlichkeiten teilzunehmen. Die Bands spielen bis ungefähr 23.00 Uhr bis die Statue in die Kirche zurückgebracht wird, begleitet von fantastischen Feuerwerken. Die Kirchenglocken, die den ganzen Tag über läuteten, schweigen erst, wenn die Statue wieder in ihrer Nische steht.
Die meisten Dörfer und Städte konkurrieren mit ihren Nachbarstädten um das beste Feuerwerks-Spektakel. Jeden Sommer werden große Summen für Feuerwerke ausgegeben, die berühmtesten Darstellungen werden in Mqabba und Żurrieq abgehalten. Marsascala ist ebenfalls sehr beliebt, da die Feuerwerke vom Meer aus gezündet werden und so einen äußerst malerischen Anblick bieten.
„Festas“ sind also nicht nur eine religiöse Veranstaltung, sondern auch wichtige soziale Ereignisse und Markierungspunkte im Jahresverlauf jeder einzelnen Ortschaft. Diese Veranstaltungen sind zweifellos einen Besuch wert - erkundigen Sie sich im Touristen-Informationszentrum nach einer aktuellen Liste der Feierlichkeiten, die während Ihres Aufenthaltes stattfinden.