Die Inselrepublik Malta ist seit dem 21. September 1964 unabhängig.
Bereits im gleichen Jahr wird Malta Mitglied der Vereinten Nationen und tritt ein Jahr später dem Europäischen Rat bei.
Durch die Schließung des Suezkanals 1967 entstehen auf Malta wirtschaftliche Probleme, da der Schiffsverkehr im Mittelmeer drastisch zurückging. 1971 löst die sozialistische Labour Party mit einem äußerst knappen Wahlsieg die konservative Regierung ab. Unter Premierminister Mintoff werden eine Reihe von Sozial- und Wirtschaftsreformen durchgeführt und es kommt zu Verstaatlichungen und Planwirtschaft. Dies führt zu Konflikten mit der auf Malta einflussreichen katholischen Kirche, die sich u. a. gegen die Auflösung der konfessionellen Schulen wehrt.
1974 wird Malta unter der Labour Party zur "parlamentarischen Republik" mit einem Präsidenten als Staatsoberhaupt erklärt, das Land wählt für sich selbst den Status der politischen Neutralität. Außerdem wird das Truppenstationierungsabkommen mit Großbritannien aufgekündigt. Im März 1979 verlassen aufgrund des Abkommens die letzten britischen Truppen Malta.
1981 kommt es zu innenpolitischen Spannungen, nachdem bei Wahlen zwar die Labour Party knapp siegte,ihr jedoch Wahlmanipulation vorgeworfen wurde. 1981 wird Agatha Barbara als erste Frau Staatspräsidentin von Malta.
Bei Ghar Lapsi wird im gleichen Jahr die erste Meerwasserentsalzungsanlage in Betrieb genommen, womit der chronische Trinkwassermangel behoben wurde.
1984 tritt Premierminister Mintoff zurück, nachdem seine Regierung einen Preis- und Lohnstopp verhängt und die Enteignung kirchlichen Grundbesitzes beschlossen hatte. Soziale Missstände verschärften die innenpolitische Krise. Nachfolger von Mintoff wird der Sozialist Carmelo Mifsud Bonnici.
1987 kommt es zum Regierungswechsel und die konservative Nationalist Party bestimmt nun unter Premierminister Edward Fenech Adami die Politik. In der Verfassung wird die Neutralität der Inselrepublik festgeschrieben.
Im Juli 1991 beantragt Malta den Beitritt zur Europäischen Gemeinschaft. Zwei Jahre später befürwortet die Europäische Union den Beitritt, macht die Aufnahme jedoch von verschiedenen wirtschaftlichen Reformen abhängig.
Als im Oktober 1996 Parlamentswahlen stattfinden, erreicht die sozialistische Labour Party 50,7% der Stimmen und Dr. Alfred Sant wird Premierminister.
Als zwei Jahre später erneut Wahlen stattfinden, gewinnt die Nationalist Party jedoch die Mehrheit zurück und unter Edward Fenech Adami wird die Aufnahme in die EU weiter voran getrieben.Am 1. Mai 2004 ist es soweit, mit neun weiteren Staaten wird Malta offizielles Mitglied der EU. Edward Fenech Adami ist heute Ministerpräsident, der jetztige Premierminister heißt Lawrence Gonzi.
Heute hat Malta mit ca. 400.000 Einwohnern die höchste Bevölkerungsdichte in Europa.
Maltas Wirtschaft gestaltet sich im Vergleich zu den anderen im Jahr 2004 der EU neu beigetretenen Mitgliedsstaaten relativ positiv. Die zwei traditionellen Wirtschaftszweige sind Landwirtschaft und Fischerei. Dabei wird die Landwirtschaft hauptsächlich auf Gozo betrieben, jedoch haben diese Wirtschaftszweige am Bruttosozialprodukt nur einen Anteil von 4% . Der größte Arbeitgeber des Landes ist die Malta Drydocks, die zweitgrößte Werft Europas. Der Tourismus spielt eine sehr große Rolle. Sein Anteil am Bruttosozialprodukt beträgt nahezu 50%. Die meisten Urlauber kommen aus Großbritannien, Deutschland und Italien. Von 1965 bis heute hat sich die Zahl der Touristen in etwa verzehnfacht. Heute sind es über eine Million Touristen jährlich. 1992 wurde auf Malta eine eigene Börse gegründet.
Europäische Firmen werden schon seit den 70er Jahren mit Steuervorteilen gelockt.
So produzieren ca. 55 deutsche Unternehmen für den Export, u. a. die Firmen Playmobil, Rodenstock, Lloyd-Schuhe.