Comino, abgeleitet von dem maltesischen Wort Kemmuna (dt. Kümmel), ist die kleinste bewohnte Insel des maltesischen Archipels.
Geografie Comino liegt zwischen den beiden größeren maltesischen Inseln, Malta im Süden und Gozo im Norden, in dem etwa sechs Kilometer breiten Meeresarm Il Fliegu. Die Insel ist etwa drei Quadratkilometer groß und ist ein zwischen zehn und zwanzig Meter aus dem Meer ragendes Felsplateau. Die Küste fällt fast überall steil ab und ist mit zahlreichen Höhlen durchsetzt. Die Bebauung der Insel besteht aus einem 95-Zimmer-Hotel, einer Polizeistation, einer kleinen Kirche, dem Santa Marija Tower und einer ehemaligen Quarantänestation, in der die vier ständigen Bewohner Cominos leben.
Das Hotel betreibt in der Saison einen Fährservice zu den Häfen in Mġarr auf Gozo und Ċirkewwa auf Malta.
Natur Die Vegetation auf Comino ist spärlich. Nur hin und wieder trifft man auf kleinwüchsige Aleppokiefern und Oleanderbüsche. Nur die Agaven und Feigenkakteen erreichen normale Ausmaße. Nach einem feuchten Winter kann der Boden reichlich mit Heidekraut, Thymian und verschiedenen Hartgräsern bedeckt sein.
Geschichte Im Altertum wurde die Insel auch mit „Ephästia“ bezeichnet. Comino war bereits zur Bronzezeit besiedelt, Gräber aus der punisch-phönizischen Epoche wurden an der Westküste gefunden. Im Mittelalter lebten zeitweise bis zu 200 Menschen auf der Insel, und man baute Kümmel an, der der Insel ihren Namen gab. In dieser Zeit war Comino auch Stützpunkt von Piraten, die an der höhlenreichen Küste günstige Schlupfwinkel fanden. Sie wurden Anfang des 17. Jahrhunderts von den Johannitern vertrieben. Ihr Großmeister Wignacourt ließ 1618 durch den Festungsbauer Vittorio Cassar einen Wachturm errichten, der heute als Santa Marija Tower bezeichnet wird. Zur Abwehr gegen die Türken wurde er mit 130 Soldaten besetzt und mit 18 Kanonen bestückt. Von 1814 an waren die Briten Herren des maltesischen Archipels. Sie richten auf Comino eine Quarantänestation für Seeleute ein.
Sehenswürdigkeiten Einzige Attraktionen der Insel sind der Santa Marija Tower und die „Blaue Lagune“, ein 120 Meter breiter Durchlass zwischen Comino und dem ihr im Westen vor gelagerten Riff namens Cominotto. Hier ist das Wasser klar wie Glas und in den unterschiedlichsten Türkisvariationen gefärbt. Von dem erhöhten Ufer bietet sich dem Betrachter ein faszinierendes Naturschauspiel.