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 Wissenswertes
torsten Offline

Großmeister

Beiträge: 386

18.06.2008 10:25
Zugvogeljagt und Schutzcamps Antworten





Zugvogeljagt und Schutzcamps

Zugvogeljagt auf Malta, Endstation Malta
Die maltesischen Inseln gehören zu den wichtigsten Rastplätzen der europäischen Zugvögel. Fischadler, Wespenbussarde und Reiher rasten hier beim langen Flug über das Mittelmeer ebenso wie Grasmücken, Drosseln, Laubsänger und zahlreiche Finken. Vor allem bei schlechtem Wetter sind die Inseln die einzige Möglichkeit für ungezählte Zugvögel, auf ihrem langen Flug zwischen Südeuropa und Nordafrika Zuflucht zu suchen. Doch was die Natur einst als sichere Oase gedacht hatte, ist inzwischen zu einer tödlichen Falle geworden.
Bereits beim Anflug auf die Inseln werden die Zugvogelschwärme unter Beschuss genommen. Das maltesische Jagdgesetz erlaubt bis heute den Abschuss Enten, Sägern und Gänsen (siehe "jagdbare Vogelarten auf Malta") aus Schnellbooten vom offenen Meer aus zu bejagen. In Panik drehen die Vogelschwärme um, doch ihr natürlicher Instinkt zwingt sie, die Inseln wieder anzusteuern. Die, der Jagd vor der Küste entkommen, fallen um so sicherer den 13.000 Jägern und Vogelfängern zum Opfer, die auf der Insel auf sie warten. Die Küstenklippen sind mit Tarnhütten, Ansitzen und Hochständen für die Jagd geradezu gepflastert, dahinter wartet ein Riegel aus Tausenden Netzen zum Fang von sieben Finkenarten. Nach Ansicht des Komitees gegen den Vogelmord steht die massive Wilderei und die Vogeljagd im Mittelmeerraum in direktem Zusammenhang mit dem seit Jahren zu beobachtenden Rückgang zahlreicher bedrohter Zugvögel wie z.B. von Wespenbussarden, Pirolen, Bienenfressern, Turteltauben oder Feldlerchen.





Zugvogelschutzcamps auf Malta

Um der Zugvogeljagd auf Malta auch praktisch entgegenzutreten, findet seit 2001 in jedem Frühling unser Zugvogelschutzcamp auf der Mittelmeerinsel statt. Die Teilnehmer – meist Komiteemitglieder aus Malta, Italien und Deutschland – werden in Gruppen aufgeteilt und jeweils in der Dämmerung an den Brennpunkten von Jagd und Wilderei postiert. Die mit Ferngläsern, Handys und Videokameras ausgestatteten Aktivisten beobachten das Treiben der Jäger und dokumentieren etwaige Verstöße gegen das maltesische Naturschutzrecht. Sobald ein Täter ausgemacht werden konnte, wird die maltesische Umweltpolizei ALE zu Hilfe gerufen, die meist schnell vor Ort ist.
Werden die Komiteeteams entdeckt, ist die Wilderei meist schnell vorüber. Aus Angst, erwischt zu werden, brechen viele Jäger ihre Pirsch sogar ganz ab und gehen nach Hause.

Tagsüber kontrollieren Komiteemitglieder Zoogeschäfte und Vogelmärkte, kartieren Fangeinrichtungen der Vogelfänger und nehmen Termine bei Behörden und Partnerverbänden war. In der Nacht gehen die Gruppen in den Außenbereichen auf die Suche nach verbotenen „elektronischen Lockvögeln“. Die Tonbandgeräte locken vor allem nachziehende Wachteln vor die Schießstände, wo sie am Morgen unter Beschuss genommen werden. Die Geräte sind meist in Betonbunkern oder vergrabenen Ölfässern versteckt, die Lautsprecher stehen an langen Kabeln weit verstreut in der Macchia. Mit Bolzenschneidern und Winkelschleifern werden die Geräte geborgen und stillgelegt. In jedem Jahr werden auf diese Art und Weise mehr als zwei Dutzend „elektronische Lockvögel“ abgebaut – jeder im Wert von rund 250 Euro.

Unsere Aktionen auf der Mittelmeerinsel Malta werden mit in Deutschland gesammelten Spendengeldern finanziert.

http://www.imalta.de

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