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 Maltesisches Weltkulturerbe
torsten Offline

Großmeister

Beiträge: 386

19.06.2008 09:44
Das kulturelle Erbe Antworten
Das kulturelle Erbe




Mit ihrer siebentausendjährigen Geschichte sind die maltesischen Inseln von kulturellem und geschichtlichem Erbe geradezu durchdrungen. Die Inseln erlebten in der Jungsteinzeit ein goldenes Zeitalter, dessen Überreste die geheimnisvollen, der Fruchtbarkeitsgöttin geweihten megalithischen Tempel sind. Später kamen die Phönizier, Karthager, Römer und Byzanthiner - sie alle haben auf den Inseln ihre Spuren hinterlassen.

Im Jahr 60 n.Chr. erlitt der Heilige Paulus auf seinem Weg nach Rom vor den Inseln Schiffbruch und brachte Malta das Christentum. Die Araber eroberten die Inseln im Jahr 870 und hinterließen einen bedeutenden Abdruck in der Sprache der Malteser. Bis 1530 gehörte Malta zu Sizilien - die Normannen, die Aragoneser und andere Eroberer, die über Sizilien herrschten, regierten gleichzeitig die maltesischen Inseln. Karl V. übergab Malta dem Souveränen Ritter- und Hospitalorden vom Hl. Johannes zu Jerusalem, der von 1530 bis 1798 über Malta herrschte. Die Ritter führten Malta durch ein neues goldenes Zeitalter und machten das Land zu einem Hauptdarsteller auf der kulturellen Bühne Europas im 17. und 18. Jahrhundert. Das künstlerische und kulturelle Leben der Inseln wurde bereichert durch die Anwesenheit von Künstlern wie - unter vielen anderen - Caravaggio, Mattia Preti und Favray, die von den Rittern mit der Ausschmückung von Kirchen, Palästen und Residenzen beauftragt wurden.

1798 übernahm Napoleon Bonaparte auf seinem Weg nach Ägypten Malta von den Rittern. Die Gegenwart der Franzosen auf den Inseln war jedoch nur von kurzer Dauer: Die Engländer, von den Maltesern gegen die Franzosen zu Hilfe gerufen, errichteten im Jahr 1800 eine Blockade der Inseln. Die britische Herrschaft auf Malta dauerte dann bis 1964, dem Jahr der Unabhängigkeit. Malta übernahmen das britische Verwaltungs-, Bildungs- und Gesetzgebungssystem. 1974 wurde Malta Republik und im Mai 2004 Mitglied der Europäischen Union.

Dieses im Mittelmeerraum einzigartige Vermächtnis spiegelt sich in der Nationalarchitektur und in den Kunstsammlungen des Landes wider. Überall gibt es Zeugnisse des kulturellen Erbes zu entdecken - den Großmeisterpalast, ein Meisterwerk aus dem 16. Jahrhundert, heute der Sitz des Parlaments; die "Sacra Infermia", die heute ein komplett ausgestattetes Konferenzzentrum ist; das St. James Centre for Creativity, eine hervorragend restaurierte Festungsanlage, wo zeitgenössische Kunstwerke einen reizvollen Kontrast zu den grobstrukturierten Originalmauern und wiederentdeckten Räumen bilden. In diesen Gebäuden erteilen Vergangenheit und Gegenwart gemeinsam eine andauernde, einprägsame Lektion in Lebenskunst.

Die bildenden Künste haben in Maltas Kultur schon immer eine große Rolle gespielt, und daran hat sich bis heute nichts geändert. Kulturelle Veranstaltungen stehen regelmäßig auf der Tagesordnung. Im National Museum of Fine Arts, das in einem überschäumenden Rokoko-Gebäude aus den 1570er Jahren untergebracht ist, sind großartige Kunstwerke von der Frührenaissance bis zur Moderne ausgestellt.
Etablierte und angehende Künstler der Gegenwart werden gefördert und dazu ermutigt, ihre Werke in öffentlichen Ausstellungen zu präsentieren. Es gibt fast immer irgendeine Ausstellung zu sehen.

Theater und Musik sind auf den Inseln ebenfalls sehr beliebt. In einer Vielzahl von Theatern und Freilichtbühnen wird eine riesige Auswahl an Theaterstücken, Musicals, Opern und Konzerten mit klassischer und moderner Musik geboten.


Weltkulturgüter
Die maltesischen Inseln beherbergen Stätten, die in der Liste der Weltkulturgüter der UNESCO eingetragen sind. Dies sind die Stadt Valletta, die Megalithtempel und das Hal Saflieni Hypogeum.

Insgesamt befinden sich sieben Megalithtempel auf den Inseln von Malta und Gozo; jeder von ihnen zeigt eine eigene Entwicklung. Die beiden Tempel von Ggantija auf der Insel Gozo zeichnen sich durch ihre riesigen Strukturen aus dem Bronzezeitalter aus. Die Tempel von Ggantija sind die ältesten, freistehenden Monumente der Welt und sind das Zeugnis für die Bewohnung der Inseln zu einer Zeit, die wenigstens 1000 Jahre vor der liegt, zu der die berühmten ägyptischen Pyramiden gebaut worden sind.

Auf der Insel Malta selbst befinden sich mit den Tempeln von Hagar Qim, Mnajdra und Tarxien einzigartige, architektonische Meisterwerke, wenn man die begrenzten Möglichkeiten der Erbauer in Betracht zieht. An den Strukturen von Ta' Hagrat und Skorba kann man sehen, wie in jener Zeit Tempel auf Malta gebaut wurden. Diese Tempel sind als Gruppe in der Liste des Weltkulturerbes eingetragen und bezeugen eine einzigartige Baukunst und Tradition, die ihre Blüte zwischen 3600 und 2500 v. Chr. auf den maltesischen Inseln erfuhr.
Das Hal Saflieni Hypogeum ist eine Höhlenstruktur, die sowohl als Zufluchtsstätte als auch als Friedhof von den Tempelerbauern genutzt wurde. Entdeckt wurde es 1902 bei Bauarbeiten. Die drei unterirdischen Ebenen gehen auf die Zeit von 3600 bis 2400 v. Chr. zurück. Das Monument wird als eines der maßgeblichsten, vorgeschichtlichen Denkmäler der Welt angesehen.

Die Hauptstadt von Malta, Valletta, ist untrennbar verbunden mit dem militärischen und karitativen Orden des Hl. Johannes von Jerusalem. Sie wurde in Folge von Phöniziern, Griechen, Karthagern, Römern, Byzantinern, Arabern und dem Orden der Ritter des Hl. Johannes beherrscht. Valletta besitzt 320 Monumente auf einer Fläche von 55 Hektar und bietet somit eine der höchsten Konzentrationen an historischen Stätten der Welt.

Die Stadt Valletta
Ħal Saflieni Hypogeum
Megalithtempel von Malta
Ġgantija
Ħagar Qim
Mnajdra
Skorba
Ta' Ħaġrat
Tempel von Tarxien





Archäologie

Schon allein die Anzahl an archäologischen Stätten hebt die Geschichte der Inseln von anderen Zielen im Mittelmeerraum ab.

Hier finden Sie Megalithmonumente, Dolmen aus der Bronzezeit, punische Grabstätten, Reste von römischen Villen und Spuren der Urmenschen, die bis heute nicht gedeutet werden konnten, wie zum Beispiel die mysteriösen ‘Wagen’ Spuren. Für drei Jahrtausende, von etwa 5200 v. Chr., war die Inselgruppe die Heimstätte einer einzigartigen, tempelbauenden Kultur. Die Tempel von Malta und Gozo werden als die ältesten, freistehenden Gebäude der Menschheit angesehen. Etwas ganz Besonderes, selbst für Malta, ist das Hypogeum – ein unterirdisches Labyrinth von Räumen, die wahrscheinlich zu Bestattungen und als Tempel genutzt wurden. Die Tempelstätten der Inseln sind im Weltkulturerbe von der UNESCO aufgenommen und für Besucher geöffnet. Ein idealer Anfang für einen Besuch ist das Nationalmuseum für Archäologie in Valletta oder das Hypogeum selbst.

Hier geht es zur den wichtigsten archäologischen Stätten auf Malta




Museen

Auf Malta ist es einfacher als Sie denken, die Geschichte von 7000 Jahren zu entdecken. Die Inseln selbst sind ein einziger großer Kulturpark. Es gibt Freiluftmuseen und Museen für jede Epoche, von der Urgeschichte bis zur Geschichte Maltas im Zweiten Weltkrieg. Dank der Herrschaft der Ritter des Hl. Johannes für mehr als 250 Jahre, können Sie kulturelle Meisterwerke an Museen, Palästen und Kirchen über die ganze Insel verteilt finden.
Die Museen der Inseln bieten für jeden etwas, egal ob Sie nur zum Zeitvertreib reinschauen wollen, oder ein besonderes Interesse vertiefen wollen. Die herrlichen Barockbauten und die religiösen Schätze bieten dem Besucher einen Blick in die außerordentliche Geschichte der Inseln, genauso wie die Zeugnisse der Kriege und Schlachten.

Hier findet Ihr die wichtigsten Museen auf Malta




http://www.visitmalta.com/

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