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 Maltesisches Weltkulturerbe
torsten Offline

Großmeister

Beiträge: 386

27.06.2008 06:48
Maltesische Tempelkultur Antworten
Maltesische Tempelkultur

Der Ausdruck Maltesische Tempelkultur bezeichnet eine kulturhistorische Epoche auf dem Archipel von Malta im Mittelmeer.



Die Zeit der Tempel
Als Jungsteinzeit wird jene Epoche genannt, während deren Endphase auf Gozo sechs und auf Malta 22 große Tempel errichtet wurden. Die Tempelphase dauerte von etwa 3.800 v. Chr. bis 2.500 v. Chr., also über 1.000 Jahre. Die Tempel wurden von einem Volk errichtet, welches etwa um 6.000 v. Chr. von Sizilien aus den Archipel erreichte.
Die Tempel haben drei- (frühe Tempel) oder fünflappige Grundrisse und bestehen aus bis zu 20 Tonnen schweren Kalksteinen. Es ranken sich Legenden um die Baumethoden, die Entstehung und die Anzahl dieser Bauten, von denen heute nur noch die Grundmauern stehen. Es erscheint kaum möglich, dass Menschen in der Lage waren, Megalithen von solcher Größe zu bewegen.
Bekannt ist, dass in manchen Tempeln die Große Göttin der Fruchtbarkeit verehrt wurde.
Es wurden bisher keine Zeugnisse dieser Epoche geborgen, die jünger als 4.500 Jahre sind. Als Ursachen des plötzlichen Verschwindens dieser Kultur wird die Auslaugung des bebaubaren Ackerbodens, bzw. auftretende Dürren vermutet, die die Bevölkerung zwangen, auszuwandern. Ihre Spuren finden sich auch in Nordafrika und auf Sizilien.

Andere Schöpfungen der Kultur
Die Kulturträger hinterließen auch Relikte in Naturhöhlen und sie schufen Felsengräber und Hypogäen.

Perioden der Kultur
Die Zeit der Tempelkultur, häufig auch als die megalithische Kultur bezeichnet, wird in Phasen geteilt, die nach den Tempeln genannt werden. Diese archälogischen Phasen sind in der nachstehenden Tabelle dargestellt, deren zeitliche Abgrenzung jedoch bis heute nicht eindeutig festgelegt ist (es sind zum Teil sehr unterschiedliche Angaben zu finden). Diese Aufteilung wird auch verwendet für die zeitliche Bestimmung der gefundenen Keramik und Skulpturen.




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Brochtorff Circle
Brochtorff Circle ist ein megalithische Steinkreis mit einem Durchmesser von etwa 45 m und liegt auf der maltesischen Insel Gozo etwa 300 m vom Ġgantija-Tempel auf einem Tafelberg, in der Nähe der Siedlung von Xagħra. Die Bezeichnung geht auf den dänischen Maler Charles de Brochtorff zurück, der in den Jahren 1828 und 1829 verschiedene Aquarelle des Platzes anfertigte, darunter auch Abbildungen einer ersten Ausgrabung von 1829. Später wurde der Steinkreis als Steinbruch verwendet und die Fläche landwirtschaftlich genutzt; die genaue Lage des Kreis geriet in Vergessenheit.





Unter Zuhilfenahme der Brochdorff-Aquarelle und anhand der Ackergrenzen, die noch den ursprünglichen Steinsetzungen folgten, wurde der Ort 1965 durch J.M. Attard-Tabone wiederentdeckt; zwischen 1987 und 1994 erfolgte eine umfangreiche Ausgrabung. Unter den Fundstücken befindet sich eine Skulptur aus Globigerinenkalkstein, die zwei nebeneinander sitzende fettleibige Gestalten darstellt, die als Gottheiten gedeutet werden.

Der megalithische Bau markiert den Zugang zu einem Hypogäum oder Felsengrab. Es konnte nachgewiesen werden, daß diese Struktur bereits um 3900 v. Chr. also in der Zebugg-Phase bestand. Sie enthielt ca. 50 Bestattungen. Zu dieser Zeit soll, etwa 2000 Jahre nach der Erstbesiedlung des Archipels durch Angehörige der Stentinello-Kultur (einer Gruppe der Cardial- oder Impressokulturen), eine zweite Zuwanderung von Sizilien aus erfolgt sein. Diese Migration wird allerdings nur daraus abgeleitet, das sich die Rituale und Kultbauten stark veränderten, was aber (wie auf anderen mediterranen Inseln auch) eine endogene Entwicklung sein kann. Die Zebbug - Phase leitet zur megalithischen Mgarr-Phase über.
Der Bereich des Circles ist nicht für die Öffentlichkeit zugänglich.

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Ġgantija
Die Ġgantija Tempel (gesprochen dschgantija) auf der Insel Gozo (Malta) gehören zu den ältesten noch halbwegs erhaltenen, freistehenden Gebäuden der Welt und wurden 1980 von der UNESCO zum Weltkulturerbe erklärt.



Der ca. 5800 Jahre alte Komplex besteht aus zwei zusammengebauten Tempeln, von denen der kleinere etwa 150 Jahre später gebaut wurde. Der Legende nach soll eine Riesin in einer einzigen Nacht das Bauwerk errichtet haben, wobei sie noch ihr Kind auf dem Arm hielt. Die Anlage erhielt den Namen aufgrund ihrer Größe. Ġgantija bedeutet übersetzt gigantisch. Sie wurde während des gesamten (auf Malta kupferlosen) Chalkolitikums von der Żebbuġ- bis zur Tarxienphase (2.500 v. Chr.) genutzt. Kultgerät und Votivgaben aus dem Tempel scheinen in der nahen North Cave und der Għar ta' Għejzu deponiert worden zu sein.



Jeder Tempel hatte einst Trilithen als Ein- und Durchgangkonstruktionen auf der Achse und besteht aus fünf ahornblattartig angeordneten Apsiden (Altarnischen). Wobei die Kopfnische des kleineren Nordtempels nurmehr rudimentär ausgebildet ist. Die Lage der Altäre ist in einigen Apsiden des Südtempels und in einer des Nordtempels noch zu erkennen. Der Mittelgang und der Vorhof (die Exedra) waren vermutlich mit Platten gepflastert, darauf verweist zumindest der im Unterbau besser erhaltene ältere 3-Apsiden Tempel von Kordin III (Bild sh. Geschichte Maltas) und Reste im Gang des Südtempels der Ġgantija.

Die Außenmauern der Anlage sind an einer Stelle heute noch über 6 Meter hoch. Aufgrund des Volumens der teilweise über 50 Tonnen schweren Steinquader aus Korallenkalkstein ist anzunehmen, dass die Kultstätte ursprünglich höher war. Die Tempel waren mittels Kraggewölben überdacht (so zeigen es gefundene Modelle). Jedoch wurde der obere Bereich im Laufe der Zeit völlig abgetragen. Die Reste vermitteln aber noch einen sehr guten Eindruck von der einstigen Höhe des Bauwerkes.

Die Besichtigungszeiten maltesischer Monumente sind (ggf. nur saisonal) gewöhnungsbedürftig.

Die Ġgantija liegt auf einem 115 m hohen Hügel über dem Ort Xagħra (gesprochen Shahra) und ist touristisch erschlossen. In der Nähe befindet sich auch der Brochtorff Circle. Bis zur Entdeckung der etwa 11.000 Jahre alten Tempel auf dem Göbekli Tepe in Ostanatolien galt die Ġgantija zwar als ältester Tempel der Welt (aus bearbeiteten Steinen), aber die Megalithbauten in der Bretagne wie Barnenez sind Jahrhunderte älter.



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Hypogäum von Ħal-Saflieni
Das Hypogäum von Ħal-Saflieni ist ein im Neolithikum, zwischen 3800 und 2500 v. Chr. auf Malta genutzter unterirdischer Tempel.

Entdeckung
1902 stieß man in der maltesischen Stadt Paola beim Bau eines Hauses zufällig auf die unterirdische Tempelanlage (Hypogäum). Es enthielt ca. 7000 menschliche Skelette, die leider nicht aufbewahrt wurden.
Außerdem wurden hier Knochen von ca. 6000 Menschen aufgefunden.
Die Anlage soll auf einen Zeitraum zwischen 3200 und 2400 v.Chr. datieren.



Angeblich haben die Besuche vieler Menschen, vor allem deren Schweiß, die Tempelanlage bedroht. Um dem vorzubeugen, wurde die Anlage modernisiert und an Besucherlimit eingeführt. Nun wird es nur noch 8 Gruppen mit 10 Personen am Tag gestattet das Hypogeum zu besuchen. Durch diese Maßnahme ist es beinahe unmöglich einfach dort aufzukreuzen, um die Anlage zu sehen, wann immer man will. Karten müssen vorab gekauft werden - im Sommer beträgt die Wartezeit manchmal einige Wochen, während im Winter oft nur wenige Personen sich das Hypogeum ansehen.


Aufbau
Das Hypogäum von Ħal-Saflieni ist eine Art Labyrinth vieler unterirdischer Gänge, Hallen und Nischen. Dieses erstreckt sich über mehrere Etagen. Die Gänge wurden mit Stein- und Knochengeräten bis zu 10,6 Meter tief in den weichen Kalkstein getrieben und über etwa 1300 Jahre sukzessiv erweitert. Die Gesamtfläche beträgt rund 500 m². Die Wände sind teilweise mit ockerfarbenen Malereien geschmückt.

Funde
Außer Altären fand man in den Nischen Skelettreste und eine kleine, aber sehr berühmte Skulptur der "Schlafenden Dame", die in Maltas Archäologischem Museum besichtigt werden kann.

Deutung
Bei dem Hypogäum handelt es sich um eine Begräbnisstätte. Die Tatsache, dass die hier, wie die meisten der sonst auf Malta gefundenen neolithischen Skulpturen vermutlich weiblichen Geschlechts sind (was wegen der Darstellungsart und der Körperfülle, welche die sekundären Geschlechtsmerkmale verundeutlicht) nicht gesichert ist, führte zu der Annahme, dass es sich um eine matriarchale Gesellschaft handele, und dass im Hypogäum Priesterinnen, Wahrsagerinnen usw. beigesetzt wurden. Aber diese Ansicht wurde wieder relativiert, denn inzwischen wurde auch die Skulptur einer "heiligen Familie" (Mann, Frau, Kind) gefunden.

Besichtigung
Die Tempelanlage kann inzwischen (nach längerer Sperrung) wieder in beschränktem Umfang und nach vorheriger Anmeldung (diese sollte drei bis vier Wochen im Voraus erfolgen) besucht werden. Das zweite Hypogäum des Archipels liegt auf Gozo. Die unterirdischen Bereiche unter dem Brochtorff Circle sind aber in der Ausgrabungsphase und noch unzugänglich.

Kartenauskunft, Tel.: (+356) 21 825 579
Öffnungszeiten:
Montag - Sonntag, 9 - 17 Uhr
Touren: 9, 10, 11, 13, 14, 15, 16, Uhr
Geschlossen am 24, 25 und 31 Dezember, sowie am 1 Januar
Webseite: http://www.heritagemalta.org/hypogeum.html
Bus: 8, 11, 27, 29, 30, 427, 627



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Mnajdra



Die Mnajdra ist ein herausragendes Ensemble von Tempeln aus der Vorzeit Maltas. Es besteht aus dem Doppeltempel mit dem für maltesische Großtempel typischen ahornblattförmigen, fünfteiligen Aufbau und einem separaten älteren, daher nur dreiteiligen Tempel. Der Kultplatz wurde von der Zebbug- bis zur Tarxien-Phase genutzt. Der Doppeltempel existiert seit der Ġgantija-Phase der Tempelkultur (3.800 v. Chr.).



Die Mnajdra liegt an der Südwestküste Maltas, oberhalb der Hamrija Bank, auf einer Terrasse im Felshang. Nur 500 m entfernt, auf dem Hochplateau, liegt der Kultplatz Ħaġar Qim. Vor 6000 Jahren war hier aufgrund des niedrigeren Wasserstandes der einzige flache Küstenstreifen an der Südwestküste Maltas. Die Buchten gaben Wasserfahrzeugen Anlegemöglichkeit und gestatteten den Aufstieg zur Tempelterrasse. Über den Bereich von Mnajdra bestand eine kurze Verbindung zur fünf Kilometer entfernten, winzigen jedoch 60 m hohen Felseninsel Filfla, auf der Funde prähistorische Scherben (allerdings aus dem Chalkolithikum) gemacht wurden.

Baumaterial
Das Mauerwerk besteht aus großen geschnittenen Steinen oder kaum bearbeitetem Bruchgestein. Die Baumeister wählten unter den Kalksteinsarten den für ihre Zwecke günstigsten aus. Dabei ließen sie sich davon leiten, welche Gesteinsarten in unmittelbarer Nähe des Kultplatzes anstehen.

Globigeriner Kalk
Globigeriner Kalkstein ist relativ weich und leicht zu bearbeiten. Er bildet unter Lufteinwirkung eine recht widerstandsfähige Oberfläche und wurde mit Vorliebe im Innenausbau und für die Altäre, Gefäße und Skulpturen verwendet.

Korallenkalk
Die Korallenkalksteine sind wesentlich härter, besitzen teilweise kristalline Struktur und sind schwieriger zu bearbeiten. Sie wurden wegen ihrer Haltbarkeit für den Außenbau bevorzugt, kamen aber mitunter auch (Ta' Hagrat) im Inneren zum Einsatz.



Südtempel
Die Exedra zeigt die übliche konkave Form mit vorgesetzten Bänken. Während der eingangsnahe, äußere Quertrakt überwiegend aus erhaltenen Partien besteht, ist der innere großenteils rekonstruiert. Seine Kopfnische ist sehr flach und in der linken inneren Apside scheint die ältere geradlinige Struktur, wie sie die rechte Apsis noch zeigt, durch Umbauten aufgelöst worden zu sein. Bei der Verbindung mit dem später erbauten Nordtempel entstand im Zwickelbereich eine monumentale Außennische, die mit einer kolossalen Deckplatte abgedeckt ist. Eine innere Verbindung dieser Nische mit dem Südtempel deutet auf eine wie auch immer geartete Nutzung der Nische. Der An einigen Monolithen ist ein Dekor aus hunderten von Punktbohrungen angebracht.

Nordtempel
Der Tempel liegt auf einer Terrasse, etwas höher als der Südtempel. Die Exedra ist unvollständig und weist kein mit dem Südtempel koordiniertes Gesamtkonzept auf. Insbesondere die inneren Apsiden sind wesentlich größer als beim Südtempel. Die Kopfnische ist zwar ebenfalls größer aber nur nicht wesentlich. Auch hier wurde Struktur der linken inneren Apside durch einen kleineren Umbau aufgelöst. Der Nordtempel weist besonders sorgfältig gearbeitete Trilithen und eingesetzte Türsteine auf.



Ältere Tempel
Der Osttempel mit seiner dreiteiligen Gliederung und der mittelgroßen Kopfnische wurde idealtypisch rekonstruiert. Er ist der älteste des Platzes der aber, wie auch an anderen Stellen durch Asche festgestellt einen Vorlauf als Kultplatz gehabt haben wird. Baureste eines weiteren Tempels könnte die Mauerreste neben der linken Nische des Südtempels darstellen.

Die gesamte Anlage war längere Zeit für Besucher gesperrt, da ein Orkan im Frühjahr 1994 Teile der Anlage zum Einsturz brachte. Inzwischen ist die Besichtigung wieder möglich, wobei zu beachten ist, dass die Anlagen Maltas meist nur vormittags geöffnet sind.

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Ghar Dalam
Die Höhlen Ghar Dalam befinden sich zwischen Tarxien und Birzebbuga, ca. 1 km vor Birzebbuga. Bei Ausgrabungen im 19. Jahrhundert stiess man auf Spuren von menschlichen Behausungen. Experten gehen davon aus, dass auf Malta schon vor 7200 Jahren Menschen gelebt haben.



In Ghar Dalam wurden diverse menschliche Knochen und Tonscherben gefunden. Archäologische Forschungen haben ergeben, dass diese Knochen von Menschen aus Anatolien stammen und diese via Sizilien nach Malta gelangt sind. Diese Höhle erbrachte auch den Beweis, dass es zwischen Malta und Sizilien noch vor etwa 11500 Jahren eine Landverbindung gab. Eine ehemalige Landverbindung nach Afrika kann nicht bewiesen werden. Jedoch wurden in der Höhe Knochen von Elefanten, Flusspferden usw. gefunden. Dies deutet zumindest auf eine Landverbindung hin. Die erdgeschichtliche Entwicklung der Insel wird eindrucksvoll anhand der verschiedenen Schichten des Grottenbodens dokumentiert. Die Höhle ist ca. 145 m lang und im hinteren Teil zweigen mehrere Teilgänge ab.
Der vordere Teil der Höhle ist für Besucher zugänglich. Ein Teil der gefundenen Knochen sind im dem angeschlossenen Museum ausgestellt. Man erreicht die Höhlen mit den Busverbindungen 11, 12, 13, die Busse halten direkt vor dem Eingang.



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Bugibba Tempel
Innerhalb der Pool-Anlage des Hotel “New Dolmen” sind noch spärliche Überreste eines neolithischen Tempels vorhanden. Die Anlage ist sehr schön beleuchtet und ein Besuch am Abend lohnt sich, von der Bar aus hat man freie Sicht auf den beleuchteten Komplex.



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Borg in-Nadur
Die Tempelanlage Borg in-Nadur liegt ca. 1 km nördlich von Birzebbuga (Schild am nördlichen Ortsrand beachten). Hier befinden sich die Überreste eines Megalithtempel und die rudimentären Reste einer bronzezeitlichen Siedlung.
Borg in-Nadur bedeutet “ein Steinhaufen auf dem Hügel”

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Ta’ Hagrat Tempel
Die Überreste des Megalithtempels Ta’Hagrat sind am Ortseingang von Mgarr (Beschilderung beachten) zu sehen.



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Hagar Qim




Grundriss Tempelbezirk Hagar Qim & Mnjadra Heritage park development

In der Nähe der Ortschaft Qrendi liegt die steinzeitliche Tempelanlage “Hagar Qim”. Diese Anlage wurde in zwei Phasen ca. 2700 Jahre und 2. Phase ca. 3500 Jahre vor Chr. erbaut. Durch einen bis heute unbekannten Grund wurde die Achse des ersten Tempels geändert und die Länge des Tempels wurde mehrmals verändert. In diesem Tempel wurde ein sehr spezieller Altar gefunden, welcher über sehr hübsche Schnitzereien verfügt. Bis heute ist jedoch nicht klar, ob dieser Tempel wirklich aus dieser Zeit stammt oder ob er zu einem späteren Zeitpunkt erstellt wurde. Der Haupteingang dieser Anlage ist noch sehr gut erhalten.



Der ursprüngliche, in seiner Ahornblattform noch erkennbare Tempel wurde im zentralen Teil (gelb-A2), in dem Bereich seiner vor Kopf liegenden Altarnische, durch einen zweiten Eingang ersetzt und damit profanisiert, was auch die weitgehende Entfernung der Bodenplatten in diesem Bereich zeigt. Die linke Raumbucht dieses ehemaligen Tempelteils wurde umgebaut und es entstand ein nach links erweiterter Korridor, der den inneren Zugang zum Tempelteil B ermöglicht. Dieser ersetzt offenbar die fehlende Raumbucht im Bereich A2. So das der rot-gelbe Bereich als eine Einheit aufgefasst werden kann. Der Tempel B hat auch wieder den zuvor üblichen, gegenüber viel älteren Anlagen nur mehr rudimentären Kopfaltar (aber keine zweite <Raumbucht und keinen separaten Zugang). Die Tempel C, D und E haben separate äußere Zugänge, sind aber Innen im Vergleich zu der alten, im Tempel A1-A2 sichtbaren Form, anders strukturiert.



Im vorderen Teil des Alttempels A1 wurden zwei mit Farnrelief verzierte Altarblöcke und die Venus von Malta gefunden. Seine beiden Raumbuchten oder Apsiden sind durch geschlossene Megalithreihen unterteilt, die nur fensterartige Durchbrüche haben, die vermutlich dieselbe Funktion hatten die nun der Orakelnische zukam. Die mit der Umgestaltung verbundene religiöse Umwälzung führte offenbar auch dazu, dass die Bevölkerung nun Zugang zu kleinen, offenen Außentempeln (F) und zur so genannten Orakelnische erhielt. Sie hat eine Öffnung zum Tempelteil (A2) durch die nicht etwa geweissagt wurde, sondern Opfergaben in den Tempel geworfen werden konnten, die sich im rot gestrichelten Bereich ansammelten, der von einer niedrigen Steinbarriere eingefasst war. Dass es sich um eine zumeist mit Auseinandersetzungen verbundene Aktion handelte, zeigen Reste von figürlichen Darstellungen die im grau gestrichelten Bereich (G) gefunden wurden. Dieser Teil war einst durch das (graue) Füllmaterial der Zwickelbereiche unzugänglich, so dass die hier sekundär wiederverwandten (entsorgten) Steinbilder nicht mehr sichtbar waren. Die Tempel wurden aus globigerinem Kalkstein errichtet. Die Fassade des gesamten Komplexes wurde von einem Bankaltar zur Ablage von Opfergaben umgeben, die übliche Exedra wurde völlig ersetzt. Neben dem östlichen Außentempel (F), bei der Orakelnische liegt der größte Monolith der je in einer maltesischen Tempelfassade verwendet wurde. Er ist 3 m hoch, über 6 m lang und wiegt etwa 10 t.




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Skorba Tempel
Der nur spurenweise erhaltene Skorba Tempel liegt in der Nähe der Strasse nach Ghajn Tuffieha (ausgeschildert). Das Gelände ist eingezäunt und für Besucher nicht zugänglich. Ein Besuch muss vorher beim Archäologischen Museum in Valletta angemeldet werden. In dieser Anlage stießen die Forscher auf Reste einer Mauer und Fundamente aus der Frühphase der Megalithkultur ca. 5000 Jahre vor Chr. Dies die ältesten, gefundenen Spuren aus der Vergangenheit Malta’s.






Bilderquelle:
wikipedia, imalta.de, malta.bechold-online.de, maltavista.net, visitmalta.com

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